Seit dem 08. Mai 1945 ruhten endlich die Waffen und es gab auch in Heek kaum eine Familie, die nicht einen, manchmal sogar mehrere Familienmitglieder verloren hatte. Armut und Resignation machten sich breit und die Sorge um die nackte Existenz trieb auch die Menschen in Heek um. Trotz aller Nöte musste das Leben aber irgendwie weitergehen.
Auch der Sport in Heek lag nicht zuletzt durch die vielen Vermissten und nicht Heimgekehrten am Boden. Der SV Heek stand vor einem Trümmerhaufen. Sportplätze waren zweckentfremdet worden oder nicht mehr nutzbar. Es musste bei Null wieder losgehen. Doch der Resignation folgte schnell eine Aufbruchsstimmung und es kam zu ersten Gesprächen. Nach der Bestandsaufnahme gab es allerdings mehr Fragen als Antworten. Wie konnte man diesen Neustart anpacken? Was war überhaupt noch an Strukturen und Material vorhanden?
Trotz der vielen Probleme, die zu bewältigen waren, fand bereits drei Monate nach Kriegsende – am 05. August 1945 – das erste Fußballspiel statt und wer sonst, wenn nicht die Mannschaft aus Nienborg, sollte der erste Gegner sein. Das Spiel endete 2:2. Schon 1949/1950 folgte der Aufstieg in die 1. Kreisklasse, der große Hoffnung auf eine gute sportliche Zukunft machte. Dass die Mannschaft nicht nur spielerisch eine reife Leistung zeigte, sondern auch in der Fairness-Tabelle ganz oben stand, zeugte von einer tollen Leistung der Spieler und aller Verantwortlichen.1. Mannschaft im Jahre 1950 (v.l.n.r.): Heinrich Gausling, Ewald Lammers, Heinz Lammers, Robert Heitkemper, Bernhard Gausling, Josef Lammers, Hubert Kösters, Heinz Kemper, Antonius Gausling, Hermann Blömer, Hermann Terwolbeck, Willi Fehlker (Betreuer)
Zwischen 1950 und 1960 gab es sportlich aber auch Ausschläge in die andere Richtung. Eine zeitweise rückläufige Entwicklung in einigen Spielzeiten führte zu großer Ernüchterung. Die Stimmung sank mit dem Abstieg in der Saison 57/58 auf ihren absoluten Tiefpunkt. Doch Aufgeben zählte nicht und der neu gewählte Vorstand blies zum Angriff.Richtfest beim HSV, 1953 entstanden unter dem Vorsitzenden Karl Esken Umkleidekabinen und ein Gerätehaus.
Viele Spieler hörten allerdings auf und auch Heinrich Gausling, der langjährige Mannschaftskapitän und Stammspieler, hing seine Fußballschuhe an den Nagel. Mit ihm verabschiedete sich ein für Heeker Gefilde fantastischer Fußballer, der 1956 auf Kreisebene in die Auswahl einiger Vorbilder für die Jugend gewählt wurde. Dort ehrte man „Bendienen Heini“, wie er in Heek genannt wird, nicht nur für seine herausragenden sportlichen Leistungen, sondern auch für seine Fairness. In 13 Jahren hatte er weder einen Platzverweis noch eine Verwarnung erhalten.1. Mannschaft im Jahre 1950; stehend v.l.n.r.: Franz Gausling, Hubert Benölken, Alfons Gausling, Josef Kösters, Hubert Travinski, Gerd Hartmann; kniend: Christian Kuschel, Rudi Albers, Franz Kemper; liegend: Theo Kustos, Willi Kösters
Dem durchwachsenen Jahrzehnt folgte Anfang der Sechziger mit dem erneuten Abstieg 63/ 64 in die unterste Spielklasse ein weiterer Tiefschlag. Die Misere zog sich in den Folgejahren wie ein roter Faden durch den ganzen Verein und betraf auch den Vorstand, denn 1964 konnte auf der Generalversammlung kein arbeitsfähiges Gremium gewählt werden. Um den völligen Untergang des Vereins zu verhindern, blieben Heinz Oellerich, Heinrich Lammers, Hermann Wilming und Josef Lammers an Bord des schwer angeschlagenen Vereins und versuchten, den SV Heek über Wasser zu halten. Es gelang Ihnen und es dauerte auch gar nicht lange, bis Sie Flutlicht am Ende des Tunnels sahen: Eine vielversprechende A-Jugendmannschaft sorgte für Furore und überhaupt machte die Heeker Jugend sportlich auf sich aufmerksam. Es entwickelte sich eine Szenerie in Mannschaft und Verein, die einige Jahre später auf Kreisebene sportlich von sich reden machen sollte.